2016 jährt sich zum hundertsten Mal das Gründungsjahr der DADA-Bewegung. Jenseits nostalgisch verharmlosender Revival-Events befasst sich die Performance mit dem Ursprung der dadaistischen Sensation und dem Kern des dadaistischen Aufbruchs. Das renommierte, sich zu diesem Anlass formierende Schauspiel-Kollektiv bildet einen Stoßtrupp zur lustvollen Erkundung des Territoriums DADA. Diese findet in Form einer theatralen Lecture-Performance mit offenem, dadaistischem JETZT-Charakter und Elementen der Bildenden Kunst, Musik, Kulturtheorie statt. Im Zentrum der Performance steht eine Anordnung originaler DADA-Texte, theoretischer Analysen des DADA, dazu eigens verfasster Fortsetzungen und Kommentare in Texten, Klängen und Bildern.
In einem DADA- Tribunal werden in erster Instanz das Publikum, in zweiter Instanz Richter, Ankläger, Verteidiger und Zeugen angeklagt, sich der beispiellosen Wirkung des historischen DADA - der „Energie und Magie“ (Hans Richter) seiner UrheberInnen - nicht zu unterwerfen. Es wird geprüft, ob und unter welchen Voraussetzungen eine so starke, energetisch-magische Kräfte- und Ideenbündelung wie bei DADA vor 100 Jahren heute aufs Neue entstehen kann. Die Texte der Anklage, der Zeugenaussagen wie der Gutachter beruhen hauptsächlich auf Aussagen und Berichten, Dialogen und Spielsituationen historischer DadaistInnen. Aber auch heutige Stellungnahmen werden zeitgenössischen dadaistischen Persönlichkeiten (z.B. Martin Kippenberger) oder solchen aus der Kulturgeschichte (z.B. Don Quichote, Friedrich Nietzsche) in den Mund gelegt. Verhandelt wird das Pro und Kontra des dadaistischen Unfugs, den alle SpielerInnen in wechselnden Rollen durchlaufen, analysieren und durchleben.
Das SCHAUSPIEL-KOLLEKTIV:
Autorin, Dramaturgin, Regisseurin Małgorzata A. Bartula
Schauspieler, Regisseur, Dieter-Roth-Textperte Martin Engler
Schauspielerin, Regisseurin Kirsten Hartung
Bildender Künstler, Bühnenbildner, Galerist Moritz Pankok
Klangperformer, Turntable-Musiker Vincent von Schlippenbach
Schauspieler, Regisseur, Novarina-Übersetzer Leopold von Verschuer
und Franziska Kohse als Video-Regisseurin
Präsentiert von @TAK